Arbeitszeit wird gerne als Schlüsselressource bezeichnet. Zum einen unterstützt eine flexible Arbeitszeit wichtige betriebliche Erfolgsfaktoren und ermöglicht Organisationen, optimal auf Wettbewerbsbedarfe zu reagieren. Andererseits erhöht eine moderne Arbeitszeitgestaltung die Unternehmensattraktivität und ist ein wichtiger Baustein in der Personalbindung und –gewinnung.
Aus arbeitspsychologischer Sicht fördert eine flexible, selbstbestimmte Arbeitszeitgestaltung das individuelle Bedürfnis nach Kontrolle und Orientierung und wirkt stressreduzierend. Allerdings wird dieser Gestaltungsspielraum häufig durch fehlende Schutzmechanismen eingeschränkt und Beschäftigte geraten mangels verbindlicher Rahmenbedingungen in eine Überlastsituation, mit negativen Folgen für die Gesundheit und das psychosoziale Wohlbefinden.
Eine gute flexible Arbeitszeitgestaltung ist daher stets an den rechtlichen Grundlagen auszurichten (Pausen- und Ruhezeiten, Höchstarbeitszeiten) und an den jeweiligen individuellen Lebensphasen der Beschäftigten. Aufgrund des Alters einer Person lässt sich nämlich weder auf die Familiensituation noch auf das gesundheitliche Potenzial schließen. Das Interesse an bestimmten Arbeitszeitmodellen hängt von der jeweiligen Lebensphase ab. Ziel einer lebensphasenorientierten Arbeitszeitgestaltung ist es, über alle Lebensphasen hinweg menschengerechtes Arbeiten und Leben zu ermöglichen. Die strategische Ausrichtung eines Unternehmens wird dabei mit individuellen Interessen fair synchronisiert und partizipativ vereinbart. Hiervon profitieren Beschäftigte und Unternehmen gleichermaßen durch mehr Lebensqualität und Wettbewerbsfähigkeit.